Vollzeitpflege im Landkreis Börde

Die Vollzeitpflege ist ein zentrales Element des Pflegekinderwesens im Landkreis Börde. Sie bietet Kindern, die nicht in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können, ein dauerhaftes und stabiles Zuhause. Diese Form der Pflege geht über eine vorübergehende Betreuung hinaus und zielt darauf ab, den Kindern ein langfristiges familiäres Umfeld zu bieten, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen können.

Was ist Vollzeitpflege?

In der Vollzeitpflege nehmen Pflegeeltern ein Kind in ihren Haushalt auf und übernehmen die Verantwortung für dessen tägliche Versorgung, Erziehung und Förderung. Anders als in der Kurzzeitpflege oder Bereitschaftspflege ist die Vollzeitpflege auf eine langfristige Perspektive ausgelegt, oft bis zur Volljährigkeit oder darüber hinaus. Ziel ist es, den Kindern nicht nur eine sichere Umgebung zu bieten, sondern auch ihre individuelle Entwicklung zu fördern.

Für wen ist Vollzeitpflege geeignet?

Die Vollzeitpflege richtet sich an Kinder und Jugendliche, deren leibliche Eltern aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage sind, sich angemessen um sie zu kümmern. Die Gründe können vielfältig sein, wie etwa:

  • familiäre Krisen
  • psychische oder physische Erkrankungen der Eltern
  • Suchtproblematiken
  • Vernachlässigung oder Misshandlung

Pflegeeltern helfen den Kindern, diese schwierigen Erfahrungen zu verarbeiten, und bieten ihnen ein Umfeld, in dem sie Vertrauen, Stabilität und Geborgenheit erfahren können.

Anforderungen an Pflegeeltern

Pflegeeltern für die Vollzeitpflege sollten bereit sein, sich langfristig auf ein Kind einzulassen und ihm ein liebevolles Zuhause zu bieten. Folgende Voraussetzungen sind wünschenswert:

  • Geduld und Einfühlungsvermögen,
  • Stabilität in der eigenen Lebenssituation,
  • Offenheit für die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und ggf. der Herkunftsfamilie,
  • Bereitschaft zur Fortbildung und Reflexion.

Es spielt keine Rolle, ob Sie verheiratet, alleinstehend oder eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft führen. Entscheidend ist Ihre Fähigkeit, einem Kind eine sichere und unterstützende Umgebung zu bieten.

Die Rolle der Herkunftsfamilie

Auch in der Vollzeitpflege wird versucht, den Kontakt zur Herkunftsfamilie des Kindes – soweit möglich und sinnvoll – aufrechtzuerhalten. Ziel ist es, die Verbindung zu den leiblichen Eltern nicht abzubrechen und dem Kind ein Gefühl der Zugehörigkeit zu ermöglichen. Pflegeeltern arbeiten in diesem Zusammenhang eng mit dem Jugendamt zusammen, um das Wohl des Kindes bestmöglich zu gewährleisten.

Der Weg zur Vollzeitpflege

Der Weg zur Vollzeitpflege beginnt mit einem ausführlichen Beratungs- und Bewerbungsprozess. Interessierte werden zunächst umfassend über die Aufgaben und Herausforderungen informiert. Nach einer positiven Eignungsprüfung, die Gespräche, Hausbesuche und die Teilnahme an Schulungen umfasst, können Sie als Pflegeeltern zugelassen werden. Das Jugendamt begleitet Sie auf jedem Schritt dieses Weges.

Warum Vollzeitpflege wichtig ist

Die Vollzeitpflege bietet Kindern, die in schwierigen Verhältnissen aufwachsen, eine zweite Chance. Sie ermöglicht ihnen, Vertrauen und Stabilität zu entwickeln, ihre Potenziale zu entfalten und zu selbstbewussten und resilienten Persönlichkeiten heranzuwachsen.